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Tiziana & Reto Schär
Beleggeburt von Justin vom 25.08.2021

Bevor ich mit dem eigentlichen Geburtsbericht anfange muss ich etwas ausholen. 

Meine erste Tochter kam im Jahr 2018 auf die Welt, damals mussten wir bei 36+5 Einleiten da ich eine schwere Schwangerschaftsvergiftung hatte. Eine nervenaufreibende 19 stündige Geburt mit PDA weil mich plötzlich die Kräfte verliessen und die Wehen für mich fast nicht mehr zum aushalten waren da ich keine Pausen mehr hatte. Nach der langen Geburt konnten wir überglücklich ein gesundes Mädchen in die Arme schliessen. 

Mein grösster Wunsch bei der zweiten Schwangerschaft war eine natürliche Geburt ohne wieder Einleiten zu müssen. 

Für mich war von Anfang an klar dass ich bei meiner zweiten Geburt mit Fanny als Beleghebamme gebären möchte und habe sie darum auch schon früh angefragt. Fanny und ich haben dann beschlossen nur die wichtigsten Ultraschall Untersuchungen beim Frauenarzt zu machen die restlichen Untersuchungen dann bei ihr. Für mich war dies der perfekte Plan. Leider kam dann doch alles anders. Bereits in der 24SSW wurde beim FA verdacht auf eine wiederholte Schwangerschaftsvergiftung diagnostiziert. Es folgten unzählige Untersuchungen und Abklärungen Woche für Woche. Dann in der 30 SSW plötzlich auch noch zu wenig Fruchtwasser. Es gab Momente da wusste ich nicht mehr was glauben bis ich wieder bei Fanny einen Termin hatte oder wir telefonierten. Fanny hat mich mit ihrer ruhigen und abgeklärten Art immer wieder beruhigt und mir das vertrauen gegeben welches ich brauchte. Ich habe gelernt meinem Körper und meinen Bauchzwerg zu vertrauen und konnte die Ängste beiseite legen. Nach Untersuchungen in Bern und Burgdorf war klar dass wir spätestens bei 39+0 Einleiten „müssen“. Mir ging es jedoch sehr gut und auch meinem Bauchzwerg hat sich ständig bewegt und gab mir das Gefühl dass wir uns nicht beeilen müssen. Der Termin rückte näher aber meinem Bauchzwerg gefiel die kleine 1 Zimmerwohnung noch zu gut. Keine Anzeichen dass er kommen möchte. Fanny und ich haben beschlossen noch einen Ultraschall zu machen in Burgdorf wo dann auch die Geburt geplant war, um abzuklären ob man noch ein paar Tage warten kann mit Einleiten. Überglücklich ging ich nach Hause mit dem ok von einer FÄ dass wir noch zuwarten können. Dann habe ich versucht mit Tee und Homöophatie anzuregen doch es tat sich noch nichts. Termin bei Fanny, Kopf war immer noch weit oben und alles noch ruhig. Das war am Montag den 23.08.2021. 

Auch der Dienstag 24.08.2021 war ein ganz normaler Tag. Ich ging am Morgen mit meiner Tochter einkaufen dann am Nachmittag auf den Spielplatz. Es war ein wunderbarer Tag den wir in vollen Zügen genossen haben als hätten wir gewusst dass Morgen alles anders ist. :)

Am Abend haben wir das Abendessen eingenommen und gingen schlafen. 

Um 23.30 wurde ich von Bauchkrämpfen geweckt. Ich bin aufgestanden und dachte mir ich leg mich aufs Sofa das ist wohl noch nichts ernstes. Plötzlich habe ich realisiert dass die Wehen immer stärker wurden. Da ich jedoch bei der ersten Geburt eine PDA hatte, hatte ich keinen vergleich wie sich Starke Wehen anfühlten. Ich dachte mir noch, dass ich sicher nicht zu früh ins Krankenhaus will da ich nicht wieder 19 Std dort verbringen will. Um 00.15 Uhr habe ich meinen Mann geweckt und anschliessend Fanny angerufen. Sie hat mit uns nicht gerechnet und war wohl etwas erstaunt als ich ihr sagte dass wir ins Krankenhaus müssen;)  mein Mann hat meine Schwiegermutter organisiert und kurz darauf waren wir auf dem Weg nach Burgdorf. Gefühlt eine halbe Ewigkeit hat diese Fahrt gedauert, endlich dort angekommen gingen wir ohne Tasche und nichts auf direktem Weg Richtung Gebärsaal. Als uns Fanny entgegenlief war dies für mich eine totale Erleichterung. Ich habe sie angefleht dass sie mir bitte was gegen die Schmerzen geben muss im Gebärsaal angekommen hat sie mich untersucht. Zu meinem erstaunen, der Gebärmuttermund war bereits voll offen. Das hiess, jedes Schmerzmittel war zu spät. Jetzt hiess es durchhalten. Die Schmerzen wurden stärker und stärker plötzlich kam bereits ein heftiger Druck nach unten. Schwups und die Fruchtblase ist auch geplatzt. Dann durfte ich pressen und keine 20minuten später war unser zweites Wunder nach etwas mehr als 4 stunden Wehen auf der Welt (39+5). Überglücklich und dankbar. 

Der Körper, ein totales Wunder, die Wehen waren eine richtige Naturgewalt. Und immer wieder muss ich daran denken was für ein Wunder unser Körper ist was er aushält und zustande bringt. 

Fanny war während der ganzen Geburt ruhig konnte mich  immer wieder zurückholen und mir Mut zusprechen. Ohne sie hätte ich diese Schmerzen nicht überstanden. 

Trotz allen Umständen ging es mir in dieser Schwangerschaft hervorragend ich konnte die Kugelzeit richtig geniessen und bin Fanny unendlich dankbar dass sie mir immer wieder Mut zugesprochen hat und wir eine schnelle aber wunderschöne Geburt erleben durften. 

Danke Fanny für deinen Einsatz deine Worte und einfühlsame Art. Einfach wunderbar. 

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